Gründung des Monats: nono
21.03.2024
Sandra Schöttelndreier
Gründer des Monats
Mit ihrer Geschäftsidee zur „Digitalisierung von Amateursportvereinen“ haben drei Studierende der Hochschule Karlsruhe (HKA) den Gründungswettbewerb „GROW 2023/2024“ am KIT für sich entscheiden können. Lernt nono kennen!
Wofür steht euer Unternehmen?
Bei nono liegt unser Herzblut in der Digitalisierung des Amateursports, wobei wir einen besonderen Fokus auf die Förderung digitaler Zahlungsmethoden im Vereinswesen legen. Uns ist klar, dass viele Sportvereine mit limitierten Ressourcen, knapper Zeit und ehrenamtlichen Strukturen zu kämpfen haben. Unsere Mission mit nono ist es, eine Zukunft zu schaffen, in der Vereine die Digitalisierung einfach und kostengünstig einführen können. Durch die Einführung digitaler Zahlungssysteme möchten wir den Vereinen einen Großteil der administrativen Last abnehmen. Unser Engagement fußt auf den Prinzipien der Transparenz, Innovation und Dankbarkeit. Vereine haben uns zu dem gemacht, was wir sind, und aus diesem Grund streben wir danach, ihnen zu ermöglichen, ihre Rolle als soziale Stützpfeiler und Bindeglieder in der Gemeinschaft zu stärken und zu erleichtern.
Wo und wie kam euch die zündende Idee zur Gründung?
Im Mai letzten Jahres hatten Jonas und Ergin die Gelegenheit, Israel im Rahmen einer Startup-Tour mit der Pioniergarage zu besuchen. Die Vielfalt und der Fortschritt, den sie dort im Bereich der Bezahlung und Digitalisierung erlebten, waren überwältigend. Besonders beeindruckt von den innovativen Zahlungssystemen, stellten sie sich die Frage, die letztlich zum Dreh- und Angelpunkt unserer Gründung wurde: „Warum ist bargeldloses Bezahlen bei Veranstaltungen von Sportvereinen eigentlich nicht möglich?“ Diese Frage ließ uns nicht mehr los, und noch während unserer Zeit in Israel begannen wir, erste Ideen zu entwickeln und unsere Visionen und Träume zu konkretisieren. Dieser Moment entfachte den Funken, der uns schließlich dazu brachte, unserer Idee nachzugehen – langsam, aber sicher. Es dauerte allerdings noch einige Zeit, bis wir, nun zu dritt mit Pascal, uns wirklich zusammenfanden. Unser erstes gemeinsames Treffen fand im Oktober statt, und es war sofort klar: Wir müssen dies gemeinsam umsetzen! Von diesem Punkt an war nono nicht mehr nur eine Idee, sondern begann, zu einer realen Mission zu werden, um die Art und Weise, wie Zahlungen in Sportvereinen gehandhabt werden, grundlegend zu verändern.
Wie hat sich das Gründungsteam zusammengefunden?
Wir absolvieren alle unser Masterstudium an der Hochschule Karlsruhe, wo wir uns auch kennengelernt haben. Von Anfang an verstanden wir uns gut, ohne jedoch zunächst die Absicht zu haben, gemeinsam ein Unternehmen zu gründen. Diese Idee entstand erst, als Jonas und Ergin ihren Trip nach Israel unternahmen. Inspiriert von ihren Erlebnissen, kamen sie zu dem Schluss, dass unser Team definitiv eine dritte Person benötigen würde, und waren sich einig, dass Pascal der perfekte Kandidat dafür sei. Nach einiger Überzeugungsarbeit stimmte Pascal zu, sich uns anzuschließen. Jetzt, zu dritt, fühlen wir uns wirklich vollständig.
Wo seht ihr die Hürden beim Gründungsprozess? Wo habt ihr euch Unterstützung geholt?
Hürden begegnen uns praktisch täglich. Es vergeht kaum ein Tag, an dem wir nicht vor der Herausforderung stehen, eine Lösung für ein bestimmtes Problem zu finden. Der Schlüssel zum Erfolg liegt jedoch darin, sich auf den jeweils nächsten notwendigen Schritt zu konzentrieren, sei es das Verfassen einer E-Mail, das Tätigen eines Anrufs oder das Einreichen einer Bewerbung für einen Wettbewerb wie GROW. Auf diese Weise gelingt es uns, Dynamik in unseren Gründungsprozess zu bringen.
Unsere Unterstützung ist vielfältig und kommt aus unterschiedlichsten Quellen. Wir profitieren enorm von der Expertise unserer Mentoren und Coaches, die in ihren jeweiligen Fachgebieten über umfangreiches Wissen verfügen. Ihre Ratschläge nehmen wir ernst, wägen sie sorgfältig ab und treffen darauf basierend die bestmöglichen Entscheidungen.
Was war in der Gründungsphase eine eurer größten Herausforderung?
Da wir uns noch in der Vorgründungsphase befinden, können wir zu spezifischen Herausforderungen während der eigentlichen Gründung noch nicht viel sagen. Allerdings empfinden wir bereits jetzt jeden Aspekt der Unternehmensgründung als herausfordernd. Es ist essenziell, dass jede Entscheidung in enger Absprache mit den Teamkollegen getroffen wird und dass jeder im Team stets über die Tätigkeiten und Fortschritte der anderen informiert ist.
Bislang stellte das Erreichen des Finales im GROW-Wettbewerb die größte Herausforderung für uns dar. Diese Erfahrung hat uns als Team gelehrt, was es bedeutet, unter Druck zu stehen, Leistung zu erbringen und vollstes Vertrauen ineinander zu setzen.
Hatte Corona bisher einen Einfluss auf euer Start-up/ Branche und wenn ja, welche?
Corona war nie ein Problem, zeigt aber das erhebliche Defizit der deutschen Vereinslandschaft, die Digitalisierung.
Welche Eigenschaften sollte man aus eurer Sicht als Gründer*in mitbringen?
Aus unserer Sicht sind Geduld, Vertrauen und die Fähigkeit, das eigene Ego zurückzustellen, entscheidende Eigenschaften, die jede Gründerin und jeder Gründer mitbringen sollte. Der Erfolg des Teams hängt von der Leistung jedes Einzelnen ab, und genau so sollte auch jeder im Team denken. Es ist wichtig, dass jedes Teammitglied versteht, wo die Prioritäten der anderen liegen, um mit der nötigen Sorgfalt und Achtsamkeit zu agieren.
Frage für unsere Gründungscommunity: Habt ihr ganz praktische Tipps für andere junge Unternehmensgründer*innen?
Unser Rat an andere junge Unternehmensgründerinnen und -gründer lautet: Einfach machen! Lasst euch nicht von Angst leiten, denn es gibt keinen Leitfaden für das perfekte Unternehmen. Schreibt eure eigene Geschichte, bewahrt Geduld und gebt die Hoffnung niemals auf. Habt keine Angst, niemand hat einen Leitfaden für ein perfektes Unternehmen. Schreibt eure Geschichte selbst, bleibt geduldig und verliert die Hoffnung nicht.
Frage für unsere Gründungscommunity: Was würdet ihr aus heutiger Sicht vielleicht anders machen/ angehen?
Aktuell fällt es uns schwer zu sagen, was wir aus heutiger Perspektive anders machen würden. Uns ist jedoch klar geworden, dass man gemeinsam mehr erreichen kann, als wenn jemand allein an einer Aufgabe arbeitet. Teammeetings sind aus unserer Sicht extrem wichtig.
Wie sehen eure Pläne für die Zukunft aus? Was sind eure nächsten großen Meilensteine?
Derzeit sind wir dabei, einen EXIST-Gründerstipendiumsantrag zu stellen, und befinden uns gleichzeitig mitten in der Arbeit an unseren Masterthesen. Es ist momentan eine sehr stressige, aber auch unglaublich aufregende Zeit für uns. Unser nächstes großes Ziel ist die Veröffentlichung unseres ersten Moduls zusammen mit unseren Pilotkunden zur kommenden Saison. Zusätzlich beginnt Mitte März der „thincubator!“, ein zweiwöchiges Accelerator-Programm, an dem wir teilnehmen werden. Außerdem sind wir beim START Summit an der Universität St. Gallen vertreten. Danach planen wir, Schwung aufzunehmen und richtig durchzustarten! Die Zukunft sieht für uns vielversprechend aus!
Vielen Dank für die Beantwortung der Fragen!
START-UP PODCAST
Ihr könnt wie immer die Folge auch in unserem Start-up Podcast auf Spotify anhören und die Gründer von nono persönlicher kennenlernen.