Bei der gesamten Veranstaltung war das Thema „Nachwuchs“ deutlich präsent. Bereits zu Beginn tauschten sich Mario Brandenburg (BMBF), Dr. h.c. Marit Hansen (Unabhängiges Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein), Dr.-Ing Kai Jansen (PHYSEC GmbH), Prof. Dr. Andreas Tünnermann (Fraunhofer IOF), und Prof. Dr. Michael Waidner (Fraunhofer SIT / ATHENE) zum Thema „Wie gelingt der Transfer der IT-Sicherheitsforschung in den digital vernetzten Alltag von Wirtschaft und Gesellschaft“ aus. Wichtig war die Anmerkung von Dr.-Ing Kai Janse, der um mehr Kreativität, Freiheit und Transparenz an Universitäten und Hochschulen geworben hat. Unter anderem verwies er auf transparente und verständliche Lizenzverträge. Auch das Publikum war in das Panel involviert. Auf die Frage „Welche Schulnote würden Sie dem Transfersystem von Forschungsergebnissen in die Praxis in Deutschland zu geben“, stimmten die meisten für die Note 3 und 4.

Ähnliche Aussagen fielen während weiterer Sessions. Axel Petri, der Rechtanwalt und Deputy Chief Security Officer von Deutsche Telekom, betonte in seiner Keynote zum Thema „Herausforderungen einer hypervernetzten Zukunft – IT-Sicherheit für Kommunikationsnetze“ ebenfalls, dass im Bereich der IT-Security die Nachwuchs- und Fachkräftegewinnung die wichtigste Hausaufgabe sei. Dieses Thema spielt für aktuelle IT-Trends wie die Digitalisierung, steigende Anzahl an Angriffen auf KRITIS und anwachsende Anzahl an Endgeräten im Griff zu behalten und dadurch weniger Abhängigkeit und mehr Kontrolle eine enorme Rolle. Daher stellte Petri seinen Nordstern für Deutschland und Europa „Ganzheitlichkeit. Human Centered Design. Sicherheit.“ als eine konkrete Lösung vor.

StartUpSecure wurde als eine Chance für die Nachwuchs- und Fachkräftegewinnung dargestellt und positiv bewertet. An letztem Tag der Veranstaltung tauschten sich Gründerinnen und Gründer aus, die mit dem Programm ihre Start-up Ideen umgesetzt haben.
Jan Stijohann von Langlauf Security Automation GmbH brachte es auf den Punkt: Startup Secure ist eine unglaubliche Chance für Gründerinnen und Gründer. Außerdem gibt er dem Interessenten weitere Tipps, wie z. B. dass Pilotkunden enorm relevant sind, der Projektträger ein wichtiger Partner ist, und dass ein starker Fokus im Business in dem „brutal umkämpften Markt“ unabdingbar sei.
In der Forschung hingegen dominieren neben Transformation und Innovation Fragen zu folgenden Themen: Welche Gefahren drohen in der digitalisierten Welt? Wie gelingt der Transfer der IT-Sicherheitsforschung in den digital vernetzten Alltag von Wirtschaft und Gesellschaft? Wie können wir IT-Sicherheit nutzerfreundlich und anwendbar gestalten? Und in welchen Disziplinen muss die Forschung zusammenarbeiten, um die hypervernetzte Gesellschaft von morgen zu stärken?
Das BMBF bemüht sich die Antworten vor allem der breiten Gesellschaft näherzubringen. Daher definierte das Ministerium die Wissenschaftskommunikation als die zentrale Aufgabe der IT-Sicherheit. Bereits während der Konferenz kam die Strategie zum Einsatz: Komplexe Inhalte wurden verständlich und unterhaltsam während unterschiedlicher interaktiver Vorträge, Science Slams oder durch die Vorstellung der IT-Themen durch eine Karikaturenausstellung dargestellt. Prof. Dr. Stefanie Molthagen-Schnöring von der HTW Berlin fasste die positive Auswirkung der Wissenschaftskommunikation auf die Forschung mit einem Zitat zusammen: „Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler können davon profitieren, wenn sie mit Neugier und Offenheit für andere Weltzugänge und Perspektiven in Gespräche mit einem Laienpublikum gehen, und können dadurch auch Impulse für neue Forschungsfragen erhalten.“ (Wissenschaftsrat 2021, S. 42f.)

Das StartUpSceure KASTEL weckte ein großes Interesse unter den unterschiedlichen Akteuren aus der Politik, Forschung und der Start-up Szene. Wir konnten viele Teilnehmende für unsere Angebote und Events begeistern und gleichzeitig viele Impulse aus der Veranstaltung mitnehmen, wie vor allem diese: Die Bedeutung und Rolle der IT-Security wird zukünftig deutlich steigen – vor allem wegen instabilen geopolitischen Situationen und der zunehmenden Digitalisierung der Gesellschaft.