Pionier Garage Startup Tour durch Südkorea und Japan: Einblicke und Höhepunkte
29.04.2024
Daniela Musial-Lemberg
Backstage
Im März und April hatten wir als KIT-Gründerschmiede , gemeinsam mit der PionierGarage, die Möglichkeit, die Startup-Ökosysteme in Südkorea und Japan zu erkunden. Unterstützt wurden wir dabei von GHPro und dem EXIST-Programm. In diesem Blogbeitrag möchten wir euch die wichtigsten Erkenntnisse und Highlights unserer Reise vorstellen. Unsere Tour begann in der pulsierenden Hauptstadt Südkoreas, Seoul.
Einblicke in die Innovationskultur Südkoreas
Unser Aufenthalt in Südkorea bot uns tiefgehende Einblicke in eine dynamische Startup-Landschaft. In Seoul besuchten wir eine Vielzahl von Startups und trafen Gründer, die uns ihre Geschäftsmodelle und Technologien präsentierten. Besonders eindrucksvoll war unser Besuch bei Seoul Robotics, wo wir über die Herausforderungen und Chancen diskutierten, die sich in einer von großen Konglomeraten dominierten Wirtschaft ergeben – auch im Kontext internationaler Zusammenarbeit.
Lernmomente
Die Schnelligkeit als Erfolgsfaktor in Korea:
Seoul, oft als das „Wunder am Hanfluss“ bezeichnet, verdeutlicht den rasanten wirtschaftlichen Wandel Südkoreas. Dieser Wandel ist stark durch staatliche Eingriffe und eine hohe Geschwindigkeit geprägt. Die Regierung unterstützt die Innovation stark, wobei laut Angaben der Deutschen Botschaft, die wir in Seoul besuchten, durchschnittlich 4,8% des BIP in Innovation und Forschung investiert werden.
Regierungsunterstützung und strategische Fokussierung
Die südkoreanische Regierung beeinflusst maßgeblich die wirtschaftliche Entwicklung durch Fünfjahrespläne, die gezielt bestimmte technologische Bereiche fördern und so die Innovationslandschaft formen. Die gesellschaftliche Diskussion folgt dabei der technologischen Einführung. Eine bemerkenswerte Beobachtung war, dass in Korea neue Technologien zunächst marktgetrieben eingeführt und erst danach gesellschaftlich und politisch diskutiert und reguliert werden. Dies spiegelt eine Kultur wider, die durch Machertum und Geschwindigkeit geprägt ist.
Neue Kontakte knüpfen, Takeoff Tokyo
In Japan hatten wir das Glück, führende Köpfe der Startup-Szene zu treffen. Ein Highlight war das „Takeoff Tokyo“-Event, das eine Brücke zwischen japanischen und internationalen Akteuren der Startup-Welt schlägt. Persönlichkeiten wie Antti Sonninen und Vinnie Lauria teilten wertvolle Einblicke in die Bedeutung von Netzwerken und das Erkennen von Marktlücken.
Japan als eigener Gründungskosmos
In Japan, insbesondere in Osaka und Tokio, trafen wir neben der Messe verschiedene Akteure aus dem Ökosystem. Der Besuch beim DWIH Tokio bleibt mir besonders in Erinnerung. Das japanische Ökosystem ist wirtschaftlich groß und sprachlich isoliert, wodurch viele japanische Startups primär den heimischen Markt fokussieren und weniger Interesse an Internationalisierung zeigen. Sprachliche und kulturelle Barrieren spielen sicherlich eine Rolle, aber es ist faszinierend, dieses isolierte Ökosystem und seine Strömungen zu betrachten und mögliche Transformationen in unsere eigenen Systeme zu überdenken.
Die Bedeutung von Kultur und Freizeit
Zwischen den geschäftigen Meetings nahmen wir uns Zeit, die reiche Kultur und Geschichte beider Länder zu erkunden. Besuche von Tempeln in Japan und Wanderungen entlang blühender Kirschbäume boten nicht nur Erholung, sondern auch eine willkommene Gelegenheit, über die Verbindung von Tradition und Moderne nachzudenken, die auch in der Startup-Kultur beider Länder sichtbar ist.
Unsere Tour durch Südkorea und Japan hat nicht nur unser Verständnis für die lokale Startup-Kultur vertieft, sondern auch die Bedeutung internationaler Kooperationen hervorgehoben. Die gewonnenen Erfahrungen und Einblicke sind von unschätzbarem Wert und werden unsere zukünftigen Projekte und Beratungstätigkeiten maßgeblich beeinflussen. Daraus wird im Herbst auch ein Softlanding Programm für japanische Teams in Kooperation mit GHPro entstehen. Wir sind dankbar für die zahlreichen Begegnungen und die gastfreundliche Aufnahme in jedem Land und freuen uns darauf, diese Erkenntnisse in unsere Arbeit einfließen zu lassen.
Gamsahaeyo und Arigatō für diese unvergessliche Erfahrung!