Gründung des Monats: Spotium

VERÖFFENTLICHT AM
18.10.2023
Autor
Sandra Schöttelndreier
Kategorie
Gründer des Monats
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Wofür steht euer Unternehmen?
 
Wir entwickeln die spezifischste Market & Sales Intelligence Plattform für den Maschinenbau und dessen Zulieferer.
Mit Hilfe von Spotium müssen Vertriebsstrategen und ihre Außendienstler keine aufwendigen Recherchen mehr machen, sondern erhalten auf Knopfdruck alle relevanten Daten zu den spannendsten Märkten. Ganz nach dem Motto: Search less. Sell more.
Konkret bedeutet das, dass ein Außendienstmitarbeiter durch unserer KI erfährt, welcher Endkunde wie z.B. DHL in ein neues Logistikzentrum investiert. Wir reichern diese Neuigkeit mit den Maschinenbauunternehmen an, die u.a. die Förderbänder des Logistikzentrums liefern. Durch unsere Kontaktdaten erfährt der Außendienstler, welchen Einkäufer er ansprechen sollte, um seine Antriebe für diese Förderbänder frühzeitig zu platzieren. Neben diesen konkreten Verkaufschancen, erhalten unsere Kunden granulare Zielkundenlisten für ihre Marketingkampagnen und spezifische Marktgrößen, um die Potenziale ihrer Märkte zu analysieren.
 
Wo und wie kam euch die zündende Idee zur Gründung?
 
Die Idee kam Nico während seines dualen Studiums bei einem Maschinenbauzulieferer:
„Ich erinnere mich, wie ich in einer Vertriebsabteilung im Headquarter den Auftrag hatte, den weltweiten Vertrieb mit Marktinformationen zu versorgen. Was ich da erlebt habe, war die Keimzelle für Spotium: Zunächst habe ich die Wirtschaftswoche und das Handelsblatt gelesen, um dann Screenshots davon zu machen und diese an einen Außendienstler per Mail zu senden. Die Kollegen gaben mir die Rückmeldung, dass die Neuigkeiten mit weiteren Informationen angereichert werden müssen, damit sie relevant für ihren Vertriebsalltag werden. Damals fragte ich meinen Betreuer, warum kauft ihr die Marktneuigkeiten nicht einfach von einem externen Anbieter zu? Er lachte und antwortete, dass sie schon viele Anbieter im Haus hatten. Keiner dieser Anbieter hat maßgeschneiderte Neuigkeiten für den Maschinenbau angeboten. Das war für mich ein echter AHA-Moment. Mein Ziel war es, dieses Problem mit den neuesten Technologien aus dem Bereich Künstliche Intelligenz, wie Natural Language Processing, zu lösen.“
 
Wie hat sich das Gründungsteam zusammengefunden?
 
An sich hat uns Baden-Württemberg zusammengebracht. Über eine gemeinsame Freundin an der DHBW kamen wir ins Gespräch und haben schnell festgestellt, dass wir in unterschiedlichen Branchen ähnliche Erfahrungen gemacht haben: Überall wird über Digitalisierung gesprochen, aber die neuen Technologien werden oft nicht praktisch eingesetzt. Wir wollten handeln, anstatt nur darüber sprechen. „Nico hat mich mit seiner Idee begeistert und daraufhin waren wir gemeinsam auf unserer Mission, eine KI-basierte Market & Sales Intelligence Plattform zu entwickeln und uns mit einem Start-up selbstständig zu machen.

Wo seht ihr die Hürden beim Gründungsprozess? Wo habt ihr euch Unterstützung geholt?
 
Für zukünftige Gründerinnen und Gründer gibt es gerade in Inkubatoren und Acceleratorprogrammen gute Veranstaltungen, um einen Überblick zum Gründungsprozess zu erhalten. Wir haben uns im CyberLab und aus unseren eigenen Netzwerken Unterstützung geholt. Es ist eine Herausforderung zeitnah einen Notartermin zu erhalten. Am besten spricht man hier frühzeitig Notariate an.
 
Was war in der Gründungsphase eine eurer größten Herausforderung?
 
Kennt ihr den Passierschein A38 aus Asterix? Bei manchen Bürokratiethemen fühlt man sich wirklich so, als ob man von einer Abteilung zur nächsten geschickt wird, um dann eine weitere Formalität zu erfüllen. Zum Glück haben wir immer wieder engagierte Angestellte der verschiedenen Institutionen geholfen. Deren Mindset ist meistens auf Seiten der Start-ups. Die bürokratischen Prozesse stehen den Angestellten wie auch den Gründern im Weg. Leider muss man da durch – am besten gemeinsam.
 
Hat sich seit der formalen Gründung etwas für euch geändert? Und wenn ja, was?
 
Seit der formalen Gründung können wir mit unseren Kunden und Mitarbeitenden Verträge eingehen und Rechnungen schreiben. 😉

Hatte die Corona-Pandemie einen Einfluss auf euer Start-up/ Branche und wenn ja, welche?
 
Die Pandemie hat remote Meetings zur Normalität gemacht. Für uns als Start-up schafft es den Vorteil, dass wir viele Erstgespräche mit potenziellen Kunden über Teams machen. Vor der Pandemie war das nicht normal und hätte für uns deutlich mehr Aufwand bedeutet.
 
Welche Eigenschaft sollte man aus eurer Sicht als Gründerin oder Gründer mitbringen?
 
Es gibt nicht das eine Skillset, dass man unbedingt haben sollte, um erfolgreich zu gründen. Bleibe dir treu und geh mit Leidenschaft ans Gründen. Egal, was du machst, Eigenschaften wie Durchhaltevermögen brauchst du überall.
 
Frage für unsere Gründungscommunity: Habt ihr ganz praktische Tipps für andere junge Unternehmensgründerinnen und Unternehmensgründer?
 
Geht mit offenen Augen und Ohren durch die (Business- oder Uni)-Welt. Habt den Mut Ideen auszuprobieren. Seid euch bewusst, dass Gründer eine ganz neue Welt eröffnet und ihr gleichzeitig gegenüber vielen anderen Option damit ein klares „Nein“ äußert – zu mindestens für eine gewisse Zeit.
 
Frage für unsere Gründungscommunity: Was würdet ihr aus heutiger Sicht vielleicht anders machen/ angehen?
 
Oft lesen wir bei solchen Fragen, dass Tech-Start-up-Teams zügig den Kontakt zum Markt und Kunden suchen sollen. Da können wir nur zustimmen. Wir haben sehr früh mit potenziellen Kunden gesprochen. Jetzt kommt unser Anschlusstipp: Sprecht zeitnah über Preise. Nur dann erfahrt ihr, ob Unternehmen auch bereit sind für eure Lösung zu bezahlen und ob bei ihnen der Pain groß genug ist.
 
Wie sehen eure Pläne für die Zukunft aus? Was sind eure nächsten großen Meilensteine?
 
Wir möchten unsere Market & Sales Intelligence Plattform so weiterentwickeln, dass unsere Kunden nur noch relevante, hochwertige Informationen für ihre Marktentscheidungen erhalten. Jeder kennt es, dass die Informationsflut heutzutage zu groß ist und die wirklich spannenden Daten für gute Entscheidungen fehlen. Für den Maschinenbau- und seine Zulieferer ändert sich das mit Spotium. Konkret sind unsere nächsten Schritte mehr Unternehmensdaten und Marktgrößen in unser aktuelles UX-Design zu gießen, um dann auf weitere potenzielle Kunden zuzugehen. Mit unseren aktuellen Kunden freuen wir uns auf die vielen Meetings: Da steht Zuhören und gaaanz viel Lernen an.
 
Vielen Dank für die Beantwortung der Fragen!
 
Hier ist die zugehörige Podcastfolge zu unserer Gründung des Monats Spotium auf Spotify.

 
Viel Spaß beim Reinhören!

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