Gründung des Monats: Semorai

VERÖFFENTLICHT AM
25.05.2023
Autor
Sandra Schöttelndreier
Kategorie
Gründer des Monats
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Wofür steht euer Unternehmen?

Wir verschaffen Ingenieurinnen und Ingenieuren mehr Freiheit zur Entwicklung hochinnovativer Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit, indem wir wissensbasierte Methoden des Qualitäts- und Fehlermanagements in produzierenden Unternehmen durch künstliche Intelligenz automatisieren.

 

Wo und wie kam euch die zündende Idee zur Gründung?

Joe und ich haben uns beim SDaCathan, einem Hackathon zur Digitalisierung der Baubranche der Forschungsgruppe SDaC, kennengelernt. Dabei haben wir uns mit Mängeldaten beschäftigt und schnell das Potential erkannt. In zahlreichen Gesprächen mit potentiellen Kunden und Branchenexperten hat sich dieses dann bestätigt.

 

Wie hat sich das Gründungsteam zusammengefunden?

Beim SDaCathon haben Joe und ich schnell bemerkt, dass sich unsere Fähigkeiten optimal ergänzen. Viel wichtiger war, dass wir uns persönlich verstanden. Auch heute noch ist unser oberstes Einstellungskriterium, dass wir uns mit den Personen persönlich gut verstehen und auch langfristig zusammenarbeiten wollen.

Wo seht ihr die Hürden beim Gründungsprozess? Wo habt ihr euch Unterstützung geholt?

 

Die Finanzierung ist beim Gründungsprozess oftmals die größte Herausforderung. Deshalb ist ein breitgefächertes Netzwerk entscheidend. Es ist wichtig viele Menschen mit wertvoller Expertise und guten Kontakten zu kennen. Oftmals gibt es jemanden der ein ähnliches Problem schon mal hatte oder jemanden kennt, der einem weiter helfen kann.

 

Was war in der Gründungsphase eine eurer größten Herausforderung?

 

Die optimale Einstiegsbranche für unsere Firma zu finden, hat uns einige Zeit gekostet und war eine der schwersten Entscheidungen. Joe und ich haben uns zu Beginn auf die Baubranche fokussiert, bis sich dann die Automobilbranche sehr deutlich als besten Anwendungsbereich herauskristallisierte.

 

Hat sich seit der formalen Gründung etwas für euch geändert? Und wenn ja, was?

 

In unserem kürzlichen Jahresrückblick haben wir unseren Fortschritt erstmal richtig realisiert. Dabei haben wir erkannt, wie sehr wir auch persönlich an den Aufgaben gewachsen sind. Wir schauen mit Freude und Zuversicht der Zukunft entgegen.

 

 

 

Welche Eigenschaft sollte man aus eurer Sicht als Gründerin oder Gründer mitbringen?

 

Optimismus ist für einen Gründer/Gründerin entscheidend, man bekommt viel Gegenwind. Sei es von Familie oder von Experten, ohne starken Optimismus kommt man leicht in Versuchung nach anfänglichen Rückschlägen die Flinte ins Korn zu werfen.

 

Frage für unsere Gründungscommunity: Habt ihr ganz praktische Tipps für andere junge Unternehmensgründer*innen?

 

Viele Menschen haben Angst zu scheitern. Unserer Ansicht nach sollte man das Risiko realistisch abschätzen. Dazu betrachtet man die Ausgangssituation und überlegt, wie schwer es wohl wäre, diese wiederherzustellen, wenn man scheitern würde. Insbesondere im jungen Alter, wenn man noch nicht so viele Verbindlichkeiten wie Familie, Haus, etc. hat und noch keinen hohen Lebensstandard, ist die Fallhöhe nicht so hoch und es ist einfach die Ausgangslage wiederherzustellen. Deshalb ist das Gründen aus der Schule oder dem Studium heraus ein sinnvoller und nahezu risikofreier Schritt. Außerdem muss man sich immer vor Augen halten, dass wir (wahrscheinlich) nur ein Leben haben und dieses zu vollem Potential ausnutzen sollten.

 

Frage für unsere Gründungscommunity: Was würdet ihr aus heutiger Sicht vielleicht anders machen/ angehen?

Förderanträge sind sehr zeitaufwendig und verzögern vieles. Viel wichtiger ist der Austausch mit potentiellen Kunden, die Verarbeitung des Feedbacks zu einem klaren Werteversprechen und die Formulierung eines klaren Angebots. Dann sind viele Unternehmen bereit in Visionen, abgesteckt mit Meilensteinen und Deadlines, zu investieren.

 

Wie sehen eure Pläne für die Zukunft aus? Was sind eure nächsten großen Meilensteine?

 

Ende dieses Jahres werden wir unser Basisprodukt launchen und dieses dann kontinuierlich ausbauen. Darüber hinaus haben wir 3 Pilotprojekte mit großen Firmen aus der Automobilindustrie. Diese Kooperationen wollen wir stetig ausbauen und erweitern, sodass wir in 2026 bis zu 600 Lizenzen in Benutzung haben. Unser Langzeitziel ist es Marktführer im Bereich der Automatisierung wissensbasierter Methoden im Qualitäts-, und Fehlermanagement.

 

Wir haben die beiden Gründer John und Jo persönlich für unsere aktuelle Podcastfolge getroffen. Neben dem Gründungsprozess mit all seinen Herausforderungen, haben wir auch über die Leidenschaft als Gründer gesprochen, die bei John bis in seine Kindheit zurückreicht. Die Zukunftspläne von semorAI für 2023, die nächsten großen Meilensteine sowie Tipps für angehende Gründerinnen und Gründer gibt´s in der Folge natürlich auch zuhören.

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