Gründung des Monats: NextStepHR
17.12.2024
Aline Kinzie
Gründung des Monats
Wie finden wir neue Mitarbeitende? Die Gründer von NextStepHR wollen diese Frage für Unternehmen so einfach wie möglich beantworten. Das KIT-Startup schafft es mithilfe von künstlicher Intelligenz, Prozesse wie die Auswahl geeigneter Jobportale, die Optimierung von Stellenanzeigen und die Verwaltung von Bewerbungen zu automatisieren. Der Ansatz von NextStepHR erreicht dabei sogar besonders passive Kandidat*innen, die großes Potential mitbringen. Mit KI zum optimalen Bewerbungsprozess: Unsere Gründung des Monats Dezember!
Wofür steht euer Unternehmen?
NextStepHR steht für innovative, neue und datengetriebene KI-Lösungen für das Recruiting. Unsere Vision ist es, Unternehmen in ganz Deutschland dabei zu unterstützen, kostengünstiger, schneller und effizienter an die passenden qualifizierten Bewerber*innen zu kommen, 100% datenschutzkonform. Zudem möchten wir dazu beitragen, dass Unternehmen mehr Einsicht in die unzähligen Rekrutierungsmöglichkeiten erhalten.
Wo und wie kam euch die zündende Idee zur Gründung?
Lorenz kam die Idee durch die Arbeit in dem Personaldienstleistungsunternehmen seines Vaters. Durch seine Arbeit im Recruiting konnte er viele unterschiedliche Tools und Portale für das Recruiting testen und gleichzeitig mit vielen Unternehmen über das gleiche Problem sprechen: Wie finden wir neue Mitarbeitende?. Ihm haben datenbasierte Entscheidungshilfen für die Wahl der passenden Kanäle zum Ausschreiben der Stellen gefehlt. Dieses Problem wollte er lösen. So sind die ersten Gedanken und Ideen für NextStepHR entstanden.
Wie hat sich das Gründungsteam zusammengefunden?
Finn und Lorenz haben sich bei der PionierGarage (PG), einer Entrepreneurship Hochschulgruppe in Karlsruhe kennengelernt, da beide am KIT in Karlsruhe studierten; Finn Physik und Lorenz Wirtschaftsingenieurwesen. Als Lorenz vor vier Jahren sein erstes Startup namens vamos! vorstellte, das aus dem Gründerwettbewerb GROW entstand, und Finn dabei als Mitglied der PG aktiv war, haben sie sich das erste Mal kennengelernt und sind seitdem stetig in Austausch geblieben. Nach Lorenz‘ Idee für NextStepHR kam er wieder mit Finn ins Gespräch. Der konnte sich in kürzester Zeit für die Potenziale und Möglichkeiten des Themas begeistern und wurde Teil des Gründungsteams. Somit arbeiteten wir hart daran, diese Idee Realität werden zu lassen.
Wo seht ihr die Hürden beim Gründungsprozess?
Die erste Hürde ist immer die Idee zu validieren und überhaupt zu schauen, ob andere Menschen oder Unternehmen die gleichen Probleme haben. Danach am besten direkt anhand von echten Pilotprojekten die ersten Prototypen testen und validieren. Weitere Hürden bzw. kleinere Herausforderungen werden der zeitliche und bürokratische Aufwand für Notar, Handelsregistereintragung, Behördenanmeldungen usw. im Rahmen der Gründung sein.
Wo habt ihr euch Unterstützung geholt?
Seit unserer Zeit am KIT stehen wir in engem Kontakt mit den Startup-Ökosystem. Früh hatten wir Kontakt mit der KIT Gründerschmiede und der PionierGarage. Gleichzeitig sind wir Teil verschiedener Startup Acceleratoren geworden, die uns sehr viel Wissen und Experten Mentorings gegeben haben, wodurch wir uns in kürzester Zeit enorm entwickeln konnten. Neben all diesen Programmen und Kontakten haben wir über verschiedenste Startup-Events mit vielen erfahrenen Gründer*innen sprechen können, um uns nützliches praktisches Wissen zu holen und immer wieder Neues zu lernen.
Durch diese Programme und die Kontakte der Initiativen sind wir schon früh über verschiedene Startup-Messen mit potentiellen Pilotkunden in Kontakt gekommen. Zudem waren wir von Anfang an mit vielen Personen aus dem Startup-Ökosystem gut vernetzt und haben diese Kontakte gepflegt und stetig ausgebaut. 2023 wurden wir Mitglied der KI-Garage, einem Accelerator der Baden-Württemberg Stiftung. Wir haben den Accelerator gewonnen und wurden anschließend in das AI-Rise Programm der gleichen Stiftung aufgenommen. Ende 2023 wurden wir in das ARISE Programm des BadenCampus in Breisach aufgenommen. Im März 2024 wurden wir von der Dieter Schwarz Stiftung für ihr AI Founders Programm ausgewählt (bei Campus Founders Heilbronn). Dadurch wurden wir Mitglied im IPAI-Netzwerk, dem Heilbronner KI-Großprojekt mit Mitgliedern wie Audi und Zeiss. Derzeit stehen wir in engem Kontakt mit dem CyberForum, da wir Teil des neuen CyberLab Batches sind.
Was war in eurer Gründungsphase besonders große Herausforderung?
Die Produktweiterentwicklung direkt am Kunden, während wir gleichzeitig die Kundenprojekte weiter umgesetzt haben. Vor allem in einem Team mit einem Entwickler und einer Business Person, war das keine leichte Phase.
Was sind eure nächsten großen Meilensteine in den kommenden 12 Monaten?
Meilenstein ist definitiv die finale Gründung der GmbH, wir ziehen als Team zusammen in dieselbe Stadt (Heilbronn) und wir können endlich in die Skalierung gehen.
Welche Eigenschaft sollte man aus eurer Sicht als Gründer*in mitbringen?
Offenheit, sowohl über Erfolge aber auch über Schwierigkeiten und Probleme sprechen, vor allem offen sein sich mit vielen verschiedenen Menschen auszutauschen und dabei auch kritikfähig zu sein aber sich trotzdem nicht von seinem Ziel abhalten lassen.
Habt ihr ganz praktische Tipps für andere junge Unternehmensgründer*innen?
Geht auf viele Netzwerkveranstaltungen und tauscht euch mit Branchenexperten aus. Holt euch schnellstmöglich Tipps von Gründungsberatungen und anderen Startup Gründern; die wissen genau was wichtig ist und können die Fragen stellen, über die man vielleicht noch gar nicht so richtig nachgedacht hat.
Was würdet ihr aus heutiger Sicht vielleicht anders machen?
Früher zusammen vor Ort arbeiten für einen optimalen Austausch und sich wirklich 100% auf eine Sache fokussieren, nicht zu viele Dinge gleichzeitig machen.
Vielen Dank für die Beantwortung der Fragen!
PODCAST
Hört rein in die Podcastfolge mit Lorenz über die Gründungsgeschichte, Pläne für das Startup und den optimalen Recruitingprozess.