Gründung des Monats: enabl

VERÖFFENTLICHT AM
12.07.2022
Autor
Daniela Musial-Lemberg
Kategorie
Gründer des Monats
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Wofür steht euer Unternehmen?

Unser Unternehmen enabl Technologies steht für Softwareentwicklung, insbesondere für die (Teil-)Automatisierung von Fahrzeugen. Wir entwickeln ein Remote-Steuerungssystem für Gabelstapler, um diese vernetzt und standortunabhängig zu steuern. Die Lösung der Kundenprobleme (Lohnkosten und Fachkräftemangel) steht bei uns stets im Vordergrund.

 

Wo und wie kam euch die zündende Idee zur Gründung?
Wir haben unseren Weg als Start-up ausgehend von unserer Arbeit als Team aus Werkstudenten systematisch gesucht. Hierbei sind wir durch Kundengespräche auf drängende Probleme der Intralogistik aufmerksam geworden. Aus unserer Erfahrung im Bereich Automatisierung entstand hier die Idee, Gabelstapler beginnend mit einem Fernsteuerungssystem Stück für Stück zu automatisieren.

Wie hat sich das Gründungsteam zusammengefunden?

Wir haben als Team am SHARE am KIT bei Schaeffler gearbeitet. Dabei wollten wir ausgehend von den Forschungsprojekten im Werkstudenten-Team einen Markt für die entwickelte Technologie finden. Dabei haben wir festgestellt, dass es schwierig ist durch einen Technology-Push einen passenden Markt zu finden, weswegen wir uns nachfolgend vor allem auf die Kundenprobleme konzentriert haben. Hierbei sind vollkommen neue Ideen entstanden. Wichtig war uns auch als Team weiter zusammen zu arbeiten und haben daraufhin ein eigenes Start-up gegründet.

 

Wo seht ihr die Hürden beim Gründungsprozess? Wo habt ihr euch Unterstützung geholt?

Ein ganz wesentlicher Aspekt ist die eigene Bereitschaft, für das Unternehmen Alles zu geben. Ohne diesen inneren Antrieb und den Zusammenhalt im Team ist das Gründen sehr schwierig. Außerdem ist natürlich die Finanzierung eine große Hürde. Wenn man systematisch mit Geduld sucht kommt die Idee von selbst, man muss nur offen genug sein, nicht seine eigenen Ideen, sondern das Kundenproblem zu verfolgen.

Was war in der Gründungsphase eine eurer größten Herausforderung?

Da wir als Start-up nicht mit öffentlichen Geldern oder von Investoren finanziert wurden/werden, ist die Finanzierung unsere größte Herausforderung gewesen. Durch ein Beratungs-/Dienstleistungsgeschäft haben wir es dennoch geschafft, unser Unternehmen bis jetzt zu finanzieren und planen in den kommenden Monaten Investoren zu finden.

 

Hatte Corona bisher einen Einfluss auf euer Start-up/ Branche und wenn ja, welche?

Durch Corona waren wir als Werkstudenten gezwungen, unsere praktische Entwicklungsarbeit einzustellen und auf Kundenprobleme und den Markt zu konzentrieren. Dieser Zwang war für uns sehr hilfreich, da wir hierdurch viel über andere für Start-ups sehr wichtige Bereiche gelernt haben. In unserer Branche, der Intralogistik, hat die Corona-Pandemie eher einen positiven Einfluss hinterlassen. Die Schwankungen in der Konjunktur, sowie die Unsicherheit ist für unsere innovativen Ideen jedoch eher schädlich.

Welche Eigenschaft sollte man aus eurer Sicht als Gründer*in mitbringen?

Als Gründer sollte man bereit sein, sich selbst und seine eigenen Ideen stetig weiterzuentwickeln. Nur wenige sind mir ihrer ursprünglichen Idee erfolgreich. Neue Dinge zu lernen und eigene Ansichten und Ideen zu verwerfen und dabei die Ruhe zu bewahren, gehört zum Alltag. Was wir früh gelernt haben: „Don’t fall in love with your idea but with the customer’s problem. “ Darüber hinaus sind eine hohe Belastbarkeit und Begeisterung eine Grundvoraussetzung.

 

Habt ihr ganz praktische Tipps für andere junge Unternehmensgründer*innen?

Sucht euch euer Team sehr gut aus. Wichtig sind natürlich die vorhandenen Kompetenzen, aber viel entscheidender ist, dass Ihr als Team stets zusammenhaltet. Testet eure Idee möglichst früh durch direkte Gespräche mit potentiellen Kunden und Fachleuten aus der Branche.

 

Was würdet ihr aus heutiger Sicht vielleicht anders machen?

Wir würden sicher intensiver nach öffentlichen Fördergeldern suchen, denn das Angebot ist sehr breit. Hier haben wir uns zu Beginn nicht ausreichend gut informiert.

Wie sehen eure Pläne für die Zukunft aus? Was sind eure nächsten großen Meilensteine?

Wir planen in diesem Jahr zwei wesentliche Meilensteine. Erstens: die Weiterentwicklung unseres Produktes zur Anwendung auf dem Werksgelände unserer Kunden. Zweitens haben wir das Ziel mit Hilfe des stetig weiter entwickelten Businessplans Partner und Investoren gewinnen zu können.

Vielen Dank für die Beantwortung der Fragen!

 

 

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Dann hört ab 18.7. rein in die aktuelle Folge bei der Gründung des Monats mit enabl.

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