Gründer des Monats: Daedalus

VERÖFFENTLICHT AM
20.01.2022
Autor
Daniela Musial-Lemberg
Kategorie
Gründer des Monats
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Wofür steht euer Unternehmen?


Daedalus entwickelt innovative Software- und Roboterlösungen, die es dem Unternehmen erlauben, autonome Fabriken zu bauen in denen Präzisionsteile ohne menschlichen Input gefertigt werden. Diese werden an KMUs und Konzerne aus nahezu allen Industrien (Maschinenbau, Automobilbau, Luft- und Raumfahrt, Medizintechnik, usw.) verkauft. Durch die Automatisierung des gesamtes Prozesses ist eine Online-Bestellung innerhalb weniger Minuten, eine kontinuierliche Verfolgung des Fortschritts, sowie niedrigere Preise, kürzere Lieferzeiten sowie eine zuverlässigere Qualität möglich. Anstatt telefonisch oder per Email bei einem traditionellen Lohnfertiger zu bestellen und dann mehrere Monate ohne Möglichkeit einer Fortschrittsverfolgung auf die Teile zu warten und zu hoffen, das alles pünktlich geliefert wird. Können Unternehmen so komplett digital und viel effizienter ihre Komponenten fertigen lassen, und das zu drastisch besseren Konditionen.

 

Wir haben mit Jonas Reineck vom Gründungsteam Deadalus zu den Themen Anfangsphase, Herausforderungen, Zukunftspläne sowie Tipps und Learnings für andere Gründer*innen gesprochen.

Wo und wie kam euch die zündende Idee zur Gründung?


Während seiner Zeit bei des weltweit führenden KI-Unternehmens OpenAI in San Francisco, entwickelte unser Gründer Jonas Schneider unter anderem eine Roboterhand die einhändig einen Zauberwürfel lösen konnte. Um die dabei erlangte Expertise zu nutzen, um ein möglichst bedeutendes Industrieproblem zu lösen, untersuchte er dann im Rahmen des Y Combinator Startup Programms in San Francisco mögliche Anwendungsfelder. Manufacturing erwies sich dabei als idealer Markt, da dieser ein gigantische Industrie darstellt, die gleichzeitig enorm hinterherhinkt und vor allem im Präzisionsbereich unfassbar veraltet ist.

 

 

Wie hat sich das Gründungsteam zusammengefunden?

Jonas Schneider, der vor seiner Zeit bei OpenAI und Stripe am KIT in Karlsruhe studierte, suchte direkt nach
seiner Idee weitere Teammitglieder um Daedalus zu starten. Es stießen so neben zwei weiteren KIT Alumni aus dem Silicon Valley auch ein weiterer Manager von OpenAI dazu.

 

 

Wo seht ihr die Hürden auf dem Weg zum erfolgreichen Unternehmen? Wo habt ihr euch Unterstützung geholt?

Auf der Technologieseite müssen wir enorm anspruchsvolle Herausforderungen lösen, weshalb unser Tech Team aus Software- und Robotikingenieuren von Unternehmen wie Google, SpaceX, OpenAI oder Cruise besteht. Auf der Produktionsseite haben wir es mit super engen Toleranzen und Fertigungsspezifischen Themen zu tun, weshalb wir mehrere Fertigungsveteranen an Bord geholt haben. Auf der Geschäftsseite müssen wir extrem schnell wachsen um unsere ambitionierten Ziele zu erreichen, weshalb wir einerseits auf das Knowhow unserer talentierten Wachstumsexperten bauen und uns mit Addition und Khosla zwei der weltweit erfolgreichsten Technologieinvestoren an Bord geholt haben, die in der Vergangenheit bereits unzählige Technologieprodukte sehr erfolgreich skaliert haben.

Drei Gründungsmitglieder von Daedalus sind KIT-Alumni.

Was war in der Gründungsphase eure größte Herausforderung?

Herausforderungen gibt es natürlich immer mehr als genügend *lacht Eines der wichtigsten Learnings war für uns auf jeden Fall wie unfassbar wichtig es ist, zu lernen oder zu wissen, wie man einen Recruiting Apparat aufbaut. Um dann im nächsten Schritt effizient an neue talentierte Leute heranzukommen und diese dann auch zu überzeugen, zum Team Deadalus dazu zustoßen. Das ist wirklich etwas, das man lernen muss, um auch zu verstehen, mit welchen Tools man arbeiten muss usw. Am Anfang ist es zwar noch gut, aus dem eigenen Netzwerk die Mitarbeiter zu akquirieren, aber das skaliert irgendwann nicht mehr mit. Das heißt, das Thema Recruiting war und ist für uns eine sehr wichtige Baustelle.

 

 

Hatte die Corona-Pandemie bisher einen Einfluss auf euer Start-up bzw. eure Branche und wenn ja, welche?

Die Lieferzeiten unserer Lieferanten für Maschinen und Rohmaterial sind aktuell um ein Vielfaches erhöht, was sehr nervig ist. Auf der Kundenseite sind wir in der glücklichen Situation, gar keinen Nachfrageeinbruch zu verzeichnen. Aktuell ist die Nachfrage sogar höher, was uns natürlich sehr freut.

 

Welche Eigenschaft sollte man aus eurer Sicht als Gründer*in mitbringen?

Einige. Der starke Wille, ein erfolgreiches Unternehmen aufzubauen. Dann das technische und unternehmerische Know-how, um ein Technologieprodukt zu bauen und erfolgreich zu vermarkten. Zudem kommt hinzu, das Unternehmen zu skalieren, ein starkes Netzwerk aufbauen, um Teammitglieder zu rekrutieren, sowie ein Verständnis für das Thema Fundraising – das wären ein paar Eigenschaften, die mir spontan einfallen.

 

 

Habt ihr Tipps für andere junge Unternehmensgründer*innen?

Arbeitet euch in den Start-up Bereich ein. Wer ohne Vorwissen gründet, ist deutlich langsamer und hat drastisch niedrigere Erfolgswahrscheinlichkeiten.

 

Wie sehen eure Pläne für die Zukunft aus? Was sind eure nächsten großen Meilensteine?

Unsere erste Fabrik wächst gerade stetig und wir wechseln immer mehr von manueller zu autonome Fertigung. Bis zur Mitte des nächsten Jahres soll unsere erste große, autonome Fabrik voll ausgelastet sein. Wir werden dann unsere nächste Finanzierungsrunde starten und eine noch größere Fabrik für den deutschen Markt und anschließend weitere Fabriken in den größten Märkten (USA zuerst) aufbauen.

 

 

Vielen Dank für die Beantwortung der Fragen Jonas!

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